In der Bibliothek in der Shala gibt es Neuzuwachs: ein im wahrsten Sinn des Wortes ästhetisches Buch über Ashtanga Yoga, de facto ein Bildband.

Zu Richard Pilnick

Der Autor, besser gesagt der Fotograf ist Richard Pilnick, ein Engländer, ursprünglich ein Modefotograf. Auf einer Reise nach Indien entdeckt er das Yoga, und unmittelbar im Zusammenhang damit seine Fähigkeit, mit der Kamera in die Tiefe der Menschen zu schauen. Er gibt seine Karriere als Modefotograf auf und wird Portraitfotograf, schon früh auch mit Preisen ausgezeichnet.

Zum Ashtanga Yoga kommt er 2014, und das 2019 veröffentlichte Buch ist „ein fotografisches Feiern des Ashtanga“ („a photographic celebration of Ashtanga“, meine Übersetzung). Richard möchte inspirieren, und das gelingt ihm. Er widmet das Buch „allen, die praktizieren & allen, die noch praktizieren werden“ („for all those who practice & and all those who are yet to practice“, meine Übersetzung).

Zum Buchinhalt

Du findest in dem Buch für die Sonnengrüße, die Stehende Sequenz, die ersten vier Serien (in früherer Bezeichnung Primary, Intermediate und Advanced A und B) und die Abschlusssequenz eine Großaufnahme der einzelnen Positionen und auch ihren Namen auf Sanskrit – sowohl in der Transliteration als auch in der [simple_tooltip style=“color:#a16da8;“ content=’die Schrift, in der seit dem Mittelalter Sanskrit-Texte meistens geschrieben werden‘ ]devanāgarī-Schrift[/simple_tooltip]. Es geht Richard dabei nicht darum, die Details der Positionen oder der [simple_tooltip style=“color:#a16da8;“ content=’Exakter Ablauf der Bewegungen in eine Position hinein und heraus, koordiniert mit dem Atem und der Blickrichtung‘ ]vinyāsas[/simple_tooltip] zu erklären, gezeigt werden soll einfach die Schönheit der Praxis.

Für die Aufnahmen hat Richard renommierte internationale Lehrer gewonnen:

für die Sonnengrüße David Williams (siehe auch  „In search for yoga“),

für die Stehpositionen Gingi Lee,

für die erste Serie John Scott,

für die zweite Serie Dr. Ronald Steiner,

für die dritte Serie Laruga Glaser,

für die vierte Serie Kino MacGregor und

für die Abschlussequenz Danny Paradise.

Mit typisch britischem Understatement gibt es auch ein Bild von Richard in einer Position – in Shavāsana.

Ron Steiner bei mayurāsana und nakrāsana, S. 126, 127 © Richard Pilnick

Das Buch lebt vor allem von den Bildern – insofern sind zur Genießen auch keine Englisch-Kenntnisse zwingend. Die wenigen Texte sind allerdings auch ausgezeichnet. So gibt Dr. Matthew Clark von der SOAS University of London einen ausgezeichneten Überblick über die Entwicklung des Yoga und die verschiedenen Yoga-Stile.

Zusätzlich enthält das Buch für jede der mitwirkenden Personen ein persönliches Gedicht, das Eric Standop, ein „Gesichtsleser“ (was es alles gibt“!), verfasst hat. Sehr poetisch, und für die vier Personen, die ich persönlich kenne, wohlfeil und passend formuliert.

Der Bildband ist sehr hochwertig „produziert“, mit festem Einband und Goldschnitt. Allerdings hat es mit 30 Engl. Pfund bzw. aktuell 36,07 € auch einen entsprechenden Preis. Dennoch, wenn Du Ashtanga und schöne Bücher liebst – und noch Platz hast in Deinem Buchregal -: es ist wirklich ein Fest und eine Inspiration.

Yoga hat die Fähigkeit zu heilen und Frieden herbeizuführen

Um die Buchbesprechung mit Richards eigenen Wörtern abzurunden:

“Yoga hat die Fähigkeit zu heilen. Yoga hat die Fähigkeit Frieden herbeizuführen. Je mehr wir also Menschen dazu inspirieren können zu praktizieren, um so glücklicher und gesünder wird diese Welt werden.“ („Yoga has the ability to heal. Yoga has the ability to bring about peace. So, the more people we can inspire to practice, the happier and healthier this world will become.”, meine Übersetzung)

In diesem Sinn: Bis bald auf der Matte!