Pranayama

Was bedeutet Pranayama?

Der Begriff Pranayama bedeutet bei wörtlicher Übersetzung Erweiterung des Atems bzw. der Lebenskraft (Prana = Atem oder Lebenskraft, Ayama = Erweiterung).

Es handelt sich bei Pranayama um verblüffend einfache Atemübungen, die bei regelmäßiger Anwendung eine tiefe körperliche, energetische und emotionale Wirkung entfalten.

Zunächst geht es darum, das Bewusstsein für die normalerweise unbewusst ablaufenden Atemvorgänge und die Atemmuskulatur zu entwickeln. Nach der entsprechenden Vorbereitungsphase werden die Übungen verlängert und auch Atempausen (Kumbhaka) mit in die Übungen eingebaut.

Wie Pranayama lernen?

Gut geeignet zum Erlernen von Pranayama sind die 1 1/2 tägigen Einführungsworkshops (siehe rechts).

Nach der Einführung erhältst Du von mir eine auf dich, deine Zielsetzung und dein „Zeitbudget“ zugeschnittene Pranayama Abfolge für deine persönliche Praxis.

Noch individueller kann ich im Rahmen von Privatunterricht auf deine Bedürfnisse eingehen.

Zur weiteren Begleitung biete ich einmal pro Woche montags von 17.30 bis 17.55 Uhr (ab November auch mittwochs) Pranayama Unterricht in der Gruppe an, vor Ort und online.

Außerdem finden ungefähr quartalsweise sonntags von 10.30 bis 12 Uhr Workshops zur Pranayama Auffrischung statt.

Wie wirkt Pranayama?

Körperlich erhöht regelmäßiges Pranayama das Atemvolumen wie auch die Sauerstoff-Sättigung des Gewebes. Wichtige Muskelgruppen, beispielsweise die Beckenboden- und die tiefe Bauchmuskulatur, werden gestärkt.

Energetisch bewirkt Pranayama eine gezielte Verstärkung und bessere Verteilung der Lebenskraft (Prana) im Körper.

 

Wie Pranayama üben?

Nach meiner Erfahrung solltest Du zu Beginn mindestens drei Mal die Woche praktizieren. Die Regelmäßigkeit ist dabei wichtig als die Dauer. Drei Mal 10 min jede Woche bringen mehr als einmal 30 min alle zwei Wochen.

In der von mir unterrichteten Tradition nach Sri O.P. Tiwari sollte die Pranayama Praxis möglichst vor der Asana Praxis durchgeführt werden. Dies ist aber nicht zwingend. In der Tradition des Ashtanga Yoga beispielsweise wird das Pranayama regelmäßig im Anschluss an die Asana Praxis geübt.

Schon nach wenigen Wochen kannst Du die positive Wirkung des Pranayama feststellen (auch in Deiner Asana Praxis, so Du eine hast).

 

woman doing yoga meditation on brown parquet flooring

Wechselatmung (Nadi Shodana)

Meine Lehrer

Ich unterrichte Pranayama in der Tradition von Swami Kuvalayananda (1883 – 1966), das ich von dessen direktem Schüler Sri O. P. Tiwari und seinem Schüler Paul Dallaghan erlernt habe.

Wie wirkt Pranayama?

Körperlich erhöht regelmäßiges Pranayama das Atemvolumen wie auch die Sauerstoff-Sättigung des Gewebes. Wichtige Muskelgruppen, beispielsweise die Beckenboden- und die tiefe Bauchmuskulatur, werden gestärkt.

Energetisch bewirkt Pranayama eine gezielte Verstärkung und bessere Verteilung der Lebenskraft (Prana) im Körper.

 

Fragen und Antworten
Wie unterscheidet sich dieses Pranayama von dem im Ashtanga Yoga unterrichteten?

Nach meiner Erfahrung ist diese Form des Pranayama zumindest in den ersten Jahren sanfter und kann besser auf die einzelne Person ausgerichtet werden.

Kann ich Pranayama auch dann üben, wenn ich ansonsten keine Yoga Praxis habe?

Selbstverständlich. Es ist auch nicht notwendig, dass Du im Schneidersitz auf dem Boden sitzen kannst – Pranayama kann auch auf einem Stuhl geübt werden. 

Ich bin Raucher. Kann ich trotzdem Pranayama erlernen?

Bestimmt. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass es zwei Typen von Rauchern (und Raucherinnen) gibt. Die einen beginnen mit dem Pranayama und hören dann sehr schnell mit dem Rauchen auf, und die anderen sehr schnell wieder mit dem Pranayama.

Aus Rücksicht den anderen Praktizierenden gegenüber solltest Du als Raucherin oder als Raucher, wenn Du vor Ort am Unterricht teilnimmst, mindestens eine Stunde vor dem Unterricht nicht geraucht haben und auch nicht mit verrauchten Kleidern zum Unterricht kommen.  

Ist Pranayama für alle Menschen geeignet?

Ja, das ist es. So lange wir leben, atmen wir. Das bewusste Atmen und die bewusste Durchführung bestimmter Atemtechniken ist für alle Menschen hilfreich.

Allerdings gibt es Techniken, die aus medizinischen Gründen z.B. bei Bluthochdruck oder erhöhtem Augeninnendruck (so lange diese Abweichungen nicht eingestellt sind) nicht durchgeführt werden sollten. Es gibt auch Techniken, die nicht während der Menstruation, bei konkretem Schwangerschaftswunsch oder bereits bestehender Schwangerschaft geübt werden sollten.

Eine qualifizierte Lehrerin oder ein qualifizierter Lehrer wird dies vor Beginn mit Dir besprechen. Und so mache ich es auch :-).

woman in white shirt sitting on brown and white pillow

Bild mit freundlicher Genehmigung von Sri O.P. Tiwari und Paul Dallaghan

Literaturempfehlungen:

Gregor Maehle: The Breath of Yoga

James Nestor: Breath – The new science of a lost art.

Swami Kuvalayananda: Pranayama

Swami Rama et al.: Science of Breath – A Practical Guide

Ulrich Ott, Janika Epe: Gesund durch Atmen. Ein Neurowissenschaftlicher erklärt die Heilkraft der bewussten Yoga Atmung. (auf Deutsch)

Hathapradipika 2.2

Wenn der Atem unstabil ist, ist der Verstand unstabil.

Wenn der Atem stabil ist, kann der Verstand stabil werden.

Der Yogi erreicht Stabilität,

deshalb sollte man den Atem kontrollieren.

(haṭhapradīpikā 2.2, हठप्रदीपिका २.२, übersetzt aus dem Englischen nach Zoë Slatoff: Yogāvatāraṇam)