In vorherigen Blogs habe ich Deine Aufmerksamkeit auf das Thema des Raums gelenkt – insbesondere darauf, dass der Raum die Grenze darstellt für den Ausdruck dessen, was Du willst.

Heute möchte ich nicht auf den Raum eingehen, sondern auf das, was Du selbst beiträgst zum Gelingen Deines Lebens: Deinen Willen.

Das “kleine Wollen”

Das ist ein riesiges Thema: Das Spektrum des Wollens erstreckt sich (mindestens) von „Ich will ein guter Mensch sein und mit meinem Handeln für meine Mitmenschen, die Natur und auch mich selbst einen positiven Beitrag leisten.“ über „Ich will Spaß, ich will Spaß.“ bis hin zu „Ich will Millionär werden. Reich sein. Gesund. Mächtig. Und natürlich glücklich.“

Sei beruhigt – um das „große Wollen“ geht es heute nur nebenbei. Ein anderes Mal bestimmt ausführlicher.

Worum es heute geht, ist das „kleine Wollen“, die Handlungen Tag für Tag. Die natürlich idealerweise in dem größeren Zusammenhang stehen sollten, sozusagen als Bausteine, damit das „große Wollen“ über die Zeit auch entstehen kann.

Was meine ich damit? Ganz einfach: stelle Dir vor, Du hast gerade Abitur gemacht, und hattest das Glück und auch die entsprechenden Noten, um einen Studienplatz in Medizin zu bekommen. Was ist Dein Ziel, Dein großes „Wollen“? Klar, eine gute Ärztin oder ein guter Arzt zu werden!

Die Absicht und das Ziel

Damit Dir das gelingt, reicht es nicht, den Studienplatz zu haben. Damit Dir das gelingt, brauchst Du die klare ABSICHT – und an der kannst Du idealerweise dann auch Dein Handeln orientieren. Wie organisierst Du Dich? Wieviel Zeit investierst Du in dein Studium, wieviel Zeit ins Gelddazuverdienen, wieviel Zeit in deine Freizeit, in die Entspannung?

Je klarer Deine Absicht Dir zugänglich ist, um so leichter fällt es Dir, Deine Zeit entsprechend einzuteilen. Es geht nicht darum, 18 Stunden am Tag 7 Tage die Woche zu lernen – aber wenn Du nach ein paar Monaten feststellst, dass Du jeden Abend bis um 2 Uhr nachts feierst, morgens erst um 11 Uhr aus den Federn kommst und die aktuellen online Vorlesungen sich unangeschaut in Deinem Computer stapeln, ohne dass Du sie nachgearbeitet hast, dann stimmt etwas nicht mit Deinem Zugang zu Deiner Absicht oder sogar der Absicht selbst.

Dein Leben wird viel leichter, viel klarer, wenn Du weißt, was Du wirklich willst. Wofür stehst Du morgens auf? Was ist an diesem Tag dran? Was bringt Dich weiter – und was machst Du (meistens unbewusst), um Dich zu sabotieren? Wenn die Absicht steht, wirst Du Deine (inneren wie äußeren) Saboteure mit der Zeit immer klarer wahrnehmen – und Dich auch gegen sie zur Wehr setzen.

Photo von Ante Hamersmit auf Unsplash

Vielleicht ein besser passendes Beispiel für die schon weiter auf ihrem Lebensweg Fortgeschrittenen:

Wenn ich ein existenzielles Problem habe, in Trennung bin, mich frage, ist mein Job noch der richtige für mich, oder oder oder – kommt es häufig vor, dass alleine schon die Entscheidung, mich für ein Coaching, eine Paartherapie oder eine Familienaufstellung anzumelden, ausreicht, damit plötzlich Dinge in meinem Leben passieren, die mir Klarheit geben, die sich „fügen“ und die mich „führen“.

Durch eine klare Absicht wird die Energie kanalisiert

Wenn die Absicht klar ist, hat das Leben eine größere Chance, dass das passiert, was Dich auf dem Weg dorthin unterstützt (und klar, keine Garantien).

Eine Kollegin von mir suchte über Monate einen Job, in der aktuellen Situation nicht leicht. Dann fragte sie sich eines Tages: „Was will ich eigentlich wirklich? Welches wäre der ideale Job für mich, die ideale Tätigkeit?“ Sie schrieb ihr komplettes Anforderungsprofil auf, um sich dann schmunzelnd zu sagen, dass es so einen Job wahrscheinlich gar nicht geben könne. Nun ja, zwei Wochen später fand sie eine entsprechende Stellenausschreibung, und 3 Monate später „hatte“ sie genau diesen „Traumjob“. Die Energie folgte in diesem Fall wirklich der Absicht.

Warum tust Du, was Du tust?

Auch, wenn Du eine regelmäßige Asana-, Pranayama- oder Meditationspraxis hast: Warum setzt Du Dich jeden Morgen hin und atmest für 20 min oder meditierst oder gehst drei Mal oder häufiger in der Woche auf die Yogamatte. Warum? Was suchst Du? Frage Dich regelmäßig, was Deine Absicht ist – und auch, ob Du das findest, was Du suchst, oder ihm zumindest glaubst näher zu kommen. Verfalle nicht in die Routine, sondern bleibe wach und aufmerksam.

Möglichst in allem, was Du unternimmst.

Möge die Übung gelingen.