Dieses Buch ist für Dich auf jeden Fall interessant, wenn Du Dich für den Beginn der Reise des „Ashtanga Vinyasa Yoga“ von seinem Ursprungsort in Mysore (heute Mysuru) in Indien in die weite Welt interessierst. Es ist wohl vor allem dem Autor dieses Buches, David Williams, zu verdanken, dass Ashtanga Yoga der erste Schritt auf dieser großen Reise, der Schritt in die Vereinigten Staaten, gelang.

Wobei Du etwas Geduld haben musst: die Begegnung von David Williams mit dem Begründer dieses Yoga Stils, Patthabi Jois, wird erst in Richtung auf die zweite Hälfte des Buchs beschrieben, in Kapitel 81 von 170 Kapiteln (David nutzt kurz geschriebenen Kapitel zur Gliederung des Textes, es gibt keine Seitenzahlen).

David beschreibt seine intensive Suche zu Beginn der 70er Jahre nach „Yoga“ – und wie er sein Yoga schließlich auch findet.

Seine Suche führt ihn zwei Mal auf dem Landweg von Europa nach Indien, in Ashrams und zu Gurus, Heiligen und Möchtegern Gurus. Allein die Beschreibung der Fahrten in einem Kleinbus von Istanbul nach Neu Dehli mit einer bunten Gesellschaft von Hippies ist äußerst spannend.

Nach vielen Irrungen und Wirrungen quer durch Indien landet er beim einem Guru für Hatha Yoga, in Pondicherry im Südosten Indiens, in Tamil Nadu. Auch bei diesem Guru wird er nicht fündig werden, aber während seines Aufenthalts findet zufällig eine Yoga Vorführung zweier vorbeireisender Yogis statt. Die von ihnen gezeigten fortgeschrittenen Asanas beeindruckten ihn so sehr, dass er diesen Yoga Stil unbedingt erlernen will.

Auf die Frage, wo in Indien er diese Form des Yoga denn erlernen könne, antwortete einer von ihnen: „Ich habe das von meinem Vater gelernt. Er ist ein Yoga Meister in Mysore.“ So hört er im März 1972 das erste Mal von Patthabi Jois, aus dem Mund seines ältesten Sohns, Manju Jois. Manju ist unsicher, ob Patthabi Jois ihn unterrichten würde: „Mein Vater hat keine ausländischen Schüler. Er kann kein Englisch. Du kannst es natürlich probieren.“

Aufnahme mit freundlicher Genehmigung von David Williams, aus seinem Buch “My search for Yoga”, Kapitel 82

Die Sache geht gut aus – für ihn und für viele, die in den letzten fast 50 Jahren dank‘ Ashtanga Yoga glückliche Yoga Praktizierende (und manche von ihnen auch Lehrende) wurden, sogar sehr gut. David gelangt auf seiner zweiten Indienreise nach Mysore, Patthabi Jois akzeptiert ihn (und die ihn auf dieser Reise begleitende Nancy Gilgoff) als Schüler und Nancy und David beginnen damit Ashtanga zu lehren, zuerst in Kalifornien, dann auf Hawaii. Patthabi Jois reist sogar zum Unterrichten die USA, und sein Sohn Manju entscheidet sich (gegen den Willens seines Vaters) in die USA auszuwandern und trägt enorm zur dortigen Verbreitung des Ashtanga Yoga bei.

Das Buch endet 1977, nachdem David bei Patthabi Jois alle Serien des Ashtanga Yoga beigebracht hat. Nach seinen Angaben war er lange Zeit der einzige, der sie komplett beherrschte, die indischen Praktizierenden machten damals maximal die zweite Serie.

David schreibt unglaublich persönlich, und auf eine Weise detailliert, die mich sehr beeindruckt. Vielleicht hat er ja Tagebuch geschrieben.

Er spricht auch einige der kritischen Themen an: die Gefahr von zu heftigen Adjustments, seinen Zweifel daran, dass man den Lotussitz immer mit dem rechten Fuß beginnen solle, die Gefahren, den Guru zu überhöhen, und Tragisches, auch innerhalb der Familie von Patthabi Jois.

Er veröffentlicht in dem Buch auch viele Bilder aus der damaligen Zeit: Patthabi Jois mit seiner Familie, Sharath im zarten Alter von 2 Jahren, und auch die Reihenfolge der Ashtanga Asanas, wie sie Nancy Gilgoff und ihm von Patthjabi Jois zwischen 1973 und 1977 beigebracht wurden.

Das Buch ist sehr schön gebunden, und es ist nicht billig – aktuell 93 $ ohne Porto, da kommen dann bei einem Buch aber noch 75 $ für das Verschicken aus Hawaii dazu (hat bei mir 3 Monate gebraucht, bis es da war, davon am längsten innerhalb von Hawaii). Ab drei Exemplare wird es günstiger, da die Versandkosten für ein und für drei Bücher identisch sind.

Es ist echt etwas für Liebhaberinnen und Liebhaber, die werden dann aber auch ihre Freude daran haben. Um es zu bestellen, wendest Du Dich direkt an David, unter mysearchforyoga@yahoo.com. Seine Website findest Du hier.